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Otto Julius Bierbaum - Vampyr

13:49 Dec 14 2010
Times Read: 901


I try to track as many gems of the XIXth century vampire literature in every language, so you can imagine my enthusiasm when I found this poem published by the German author Otto Julius Bierbaum in 1891. It`s a poem in prose translated in French by Jean De Nethy and published in the magazine "Mercure de France", Paris, August 1892.

It originally appeared in the second part of the volume "ERLEBTE GEDICHTE" by Bierbaum, part entitled "GUSTI - Ein Cyclus Liebe".

I couldn`t find any translation in English but I could find the translation in French :



http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k105147w/f329.pagination



Here is the original poem written in German:









Otto Julius Bierbaum - Vampyr









Im hellen Herbstwald auf buntem Laub

waren wir wie Kinder und küssten uns unschuldig

in linder Liebe.

Bubenmädel, Bubenmädel, wie lachten

deine Augen, die hellen, braunen, wie lag

dein liebes Köpfchen so leicht auf dem Laube,

und leicht auch lagen meine Lippen auf deinen.

Aber die Nacht kam auf Katzenpfoten, die

schwarze, schwere, schweigende Nacht, und

schwül war's im Zimmer. Das gelbe Licht der

schwebenden Lampe lag wie leuchtender,

feuchter Nebel über dem Raum, und deine

Augen fragten ängstlich aus dem gelbenDämmer.

Braune, brütende, unselige Augen. In ihnen

braute, tief unten, tief, brodelnder giftiger Gischt.

Oh du, du, du!

Und über dich hin warf mich die Wuth der

Liebe.

Und unsre Lippen lasteten aufeinander, wie

alle schmerzlichen, sehnsuchtschmachtenden

Sünden zweier Sterne, die sich im wirbelnden

Weltall treffen und klagegellend sich umklammern.

Oh du, du, du!

Und meine Augen gruben sich in deine,

und meine Arme wanden sich um deinen Leib

wie Raubthierpranken; und es stöhnte deine

Brust, und deine Augen irrten wie verflogene

Tauben.

Sie suchten den hellen Herbstwald und die

Kindheit unsrer Liebe im bunten Laube.

Und fanden nicht und wurden schmerzenstarr

und höllebrünstig heiss und hackten in

mein Herz wie schwarze Adlerschnäbel.

Oh du!

Oh du!

Matt sank mein Haupt dir in den Schooss.

Du bebtest.

Dann sprachst du leise wirre Worte und

weintest.

Und deine Augen wurden wieder hell.

Weisst du es wohl, was zwischen uns

geschehn?

Der Hass hat uns gepaart in wildem Kampf,

der Hass von Mann zu Weib und Weib zu

Mann, die heisse Gier, sich einzusaugen das

fremde Herz und jeden Tropfen Blutes und

jeden Athemzug.

Mein Herz und dein Herz haben sich geschaut

im Kampfe, und kämpfend sich durchdringend

sind sie in Eins geflossen.

Du bist nun ich, doppelt ist meine Seele.

Ich habe das Weib erkannt.





(from the volume ERLEBTE GEDICHTE, Munich, 1891)









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08:26 Dec 14 2010
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